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Die Themen Mannwerden und Mannsein beschäftigen mich beruflich fast täglich – natürlich aber auch persönlich. Schließlich gehöre ich auch zu dem Geschlecht, das sich in genau 20 Genen von den Frauen unterscheidet. Und da es nicht unbedingt leicht ist, in diesen Zeiten seine Rolle als Mann zu finden, empfiehlt es sich, sich hier und da Tipps von erfahrenen Männern zu holen und deren Bücher zu lesen. Diesmal habe ich mir von Gerald Hüther, dessen Vorträge mich schon immer sehr begeistert haben, durch sein Buch „Männer – Das schwache Geschlecht und sein Gehirn“ einiges erklären lassen.
Als Neurobiologe und Hirnforscher erklärt uns Prof. Dr. Gerald Hüther, warum das männliche Geschlecht überhaupt notwendig wurde und sich die ungeschlechtliche Fortpflanzung in der Natur nicht als alleiniger Weg zur Vermehrung durchgesetzt hat. Sehr anschaulich schildert er dabei, welchen Vorteil es für die Natur hatte, das männliche Geschlecht zu entwickeln. Es geht also darum, warum es uns Männer überhaupt gibt. Im folgenden erklärt und Gerald Hüther dann, wozu wir da sind. Warum wir einerseits entbehrlich sind, aber andererseits auch dringend gebraucht werden. Weiter geht es darum, was bei Männern anders ist und warum wir so werden, wie wir sind. Immer wieder erläutert uns Prof. Hüther hierbei, wie sich dies mit der Entwicklung und Funktion unseres „männlichen“ Gehirns erklären lässt.
Wundervoll anschaulich und mit interessanten Beispielen zeigt Gerald Hüther uns Männern, was uns so besonders anders macht und welche Aufgaben die Natur für uns vorgesehen hat. Vieles lässt sich dadurch besser verstehen. Fast versöhnlich, dass es einfach in der uns zugedachten Funktion begründet ist, dass wir einerseits um Liebe und Anerkennung kämpfen und andererseits ständig an unsere Grenzen gehen, diese teilweise sogar überschreiten und die Autonomie suchen – und das es weder allein unsere genetischen Anlagen, noch allein die soziokulturellen Faktoren sind, die uns zu dem machen, was wir sind – eben Männer. Ausgestattet mit diesem Wissen nimmt uns Gerald Hüther mit auf eine Zeitreise durch ein Männerleben und erläutert uns, wie sich diese Erkenntnisse in den 12 Entwicklungsstufen eines Mannes nutzen lassen, um zu einem ausgewachsenen und erwachsenen Mann zu werden.
Fazit: Gerald Hüther hat ein sehr interessantes und zugleich lehrreiches Buch über Männer geschrieben. Ein Buch, das für Männer und Frauen gleichermaßen lesenswert ist, auch wenn oder gerade weil sie so unterschiedlich sind. Sein vielfältiges Wissen über die Neurobiologie kombiniert er auf leicht verständliche und oft erheiternde Art und Weise mit philosophischen Fragen rund ums Mannsein. Nach der Lektüre des Buches fühle ich mich fast ein wenig versöhnt mit mir und meinem Dasein als Mann.
Viel Spass beim Mannsein,
Doc Ramadani
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Na dann viel Spass beim Mann sein! Braucht MANN denn wirklich eine Erklärung, wozu er da ist und warum er unentbehrlich ist? Haben wir Frauen Euch schon echt so zugerichtet, dass Ihr Männer Euch das fragen und erklären müßt? Noch viel schlimmer: mit dem Dasein als Mann versöhnen müssen!!! Da hat Dir aber jemand eine Bärin aufgeschwarzert.
Wer soll uns Frauen denn retten, wenn unsere Helden über ihre Daseinsberechtigung debattieren?
Vielleicht haben sich die Saurier auch so lange angepaßt, bis sie nicht mehr da waren.
Alles Gute
Renate
Hallo Renate,
ja, das ist eine berechtigte Frage, die MANN/FRAU sich stellen kann: Braucht MANN denn wirklich eine Erklärung für das Dasein und muss MANN sich mit seiner Rolle als Mann versöhnen? – Man muss sicherlich nicht, man kann sich aber damit beschäftigen. Schließlich ist es in der heutigen Zeit, in der Aufgaben wie Jagen, Kriegen und Verteidigen nicht mehr zum Tagesgeschäft gehören, und gesellschaftlich glücklicherweise mehr und mehr Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gespürt und gelebt werden kann, gar nicht mehr so einfach, herauszufinden, was den nun als Mann die Aufgabe ist. Wäre das so einfach, dann würden sich nicht zigtausende Jungen in die virtuellen Welten von Onlinespielen flüchten, in denen sie große Krieger mit phantastischen Fähigkeiten oder mächtige Wirtschaftsbosse mimen. Ich denke nicht, dass es Frauen sind, die uns Männer „echt so zugerichtet“ haben. Ich denke, dass es die gesellschaftlichen Umstände in dieser globalisierten Welt sind, die es hilfreich machen, wenn wir uns als Männer darum kümmern, wie wir unsere phantastischen Anlagen jetzt am besten nutzen.
Beim Lesen von Männerbücher, die es zum Glück immer mehr gibt, fällt mir vor allem aber immer häufiger auf, dass ich über Frauen nachdenke und mir Gedanken mache, wie diese wohl mit der gesellschaftlich teilweise selbst auferlegten Omnipotenz und dem Wunsch nach einer erfüllenden Partnerschaft zurecht kommen: als Frau soll man die perfekte Ehefrau sein, eine perfekte Hausfrau sein, eine perfekte Mutter sein, ein Studium abschliessen, beruflich Erfolg haben und endlich in die hohen Etagen der noch von Männern dominierten Unternehmen vordringen, schlank und bildschön sein, anspruchsvollen Hobbies nachgehen, usw … Ich glaube ich sollte mich bei der Lektüre einmal einem Frauenbuch widmen, um zu erfahren wie Frauen anderen Frauen erklären, wie sie als Frau zu einem erfüllten Leben in einer Partnerschaft finden, in dem auch noch Platz für sie selbst ist. Vielleicht wird es dieses: http://tinyurl.com/yalu4cy
Doc Ramadani
Guten Morgen, Doc Ramanadi,
das ist ja mal interessant: ich könnte bei jedem Satz mit Freude widersprechen.
Leider kennen wir uns ja nicht und ich weiß nicht, ob es sich ggf. um speziellen Humor handelt?
Es gibt doch die Erklärung für Schwindel beim Autofahren: Wahrnehmung der Augen paßt nicht zu der Wahrnehmung des Körpers.So ähnlich stell ich mir das vor, wenn man Dinge, Erklärungen usw. in schlauen Büchern liest und im Umfeld läuft es aber anders ab – dann wird man auch irgendwie schwindelig verwirrt.
Wenn ich versuche, per Handbuch zu erforschen, warum und wie das in meinem Computer funktioniert, komme ich nicht mehr dazu, ihn für wunderbare Sachen einfach zu benutzen. Erst wollte ich mir neugierig spontan beide Bücher bestellen, lasse es dann aber doch, weil „wunderbare Sachen“ auf mich warten.
Jagen, Kriegen und Verteidigen gehören heute nicht mehr zum Tagesgeschäft? Nein, Pfeil und Bogen zur Nahrungsbeschaffung braucht´s heute nicht mehr. Es sind aber genau diese Eigenschaften/Instinkte nötig, um ein Projekt/eine Firma/eine Gruppe erfolgreich zu führen bzw. sich in so einer Gruppe zu behaupten. Und solche Leute muss es neben den ganzen Kleinunternehmern, Einzelkämpfern und Beamten auch geben.
Ich mag das Heranziehen unseren Ursprungs mit dem Jagen und Sammeln. Daraus läßt sich sovieles verständlich erklären. Und es paßt immer wieder in unsere Zeit.
Wenn Frauen jagen gehen, verlassen sie die Feuerstelle und die Zentrale der Sippe. Und das mit allen Vor- und Nachteilen. Wenn sie beim Jagen erfolgreich sein wollen, müssen sie die Eigenschaften annehmen, die für die Jagd notwendig sind. Wenn sie vorhaben, frau zu bleiben und tschiep tschiep sagen, wird kein Wild fallen.
Wenn sich der Mann nun ans Feuer setzt und die fraulichen Aufgaben übernimmt, muss er die Eigenschaften der Frauen annehmen und z.B. kommunizieren, sonst klappt das mit der Sippe einfach nicht.
So einfach, so klar.
Warum und von wem wird denn den Frauen eingeredet, sie müßten diese vielen Eigenschaften haben und vor allem: für wen!!! sollte Frau diese Eigenschaften haben. Genau die selbe Quelle legt wohl auch die Ansprüche an die Männer fest und bringt uns damit alles und alle durcheinander. Dann werden noch Bücher geschrieben und auch noch gelesen….
Das sollten wir uns immer wieder klar machen: jeder Platz hat unterschiedliche Aufgaben und Anforderungen und auch Nachteile. Heute werden oft alle Aufgaben und Fähigkeiten vermischt und alle sollen alles können und keiner macht es richtig und zusammen hecheln wir den Vorteilen hinterher und sind am Ende sauer, dass sie doch nicht so eintreten. Systemik halt, es paßt nur einer auf einen Platz. Und am besten klappt es, wenn jeder den Platz einnimmt, der ihm am besten paßt und nicht den, den er gerne haben möchte.
(Ist übrigens eine wunderschöne Übung mit Leuten, die ein bestimmtes Ziel/Wunsch haben: viel Geld, einen bestimmten Job, eine eigenen Wohnung/Haus/Firma oder die Frau/den Mann wünschen – frag sie mal nach den Konsequenzen. Die meisten erschrecken, wenn sie sich der Kehrseite bewußt werden. Genauso könnte man das jetzt auch mit den Ansprüchen an frau oder mann machen und darlegen, dass es einfach nicht klappen kann – womit wir wieder beim Jagen und Sammeln wären.
Übrigens: Mann und Frau ist ein Lieblingsthema von mir, nachdem ich ein paar Jahre in einem Männerjob gearbeitet habe und sozusagen als Frau hinter die Kulissen gucken durfte.
Den ersten Schock bekam ich, als sich Männer in einer Runde, in der es um einen Millionenvertrag ging, plötzlich über ihre Diäten (Ernährung, nicht Vergütung) unterhielten.
Den nächsten, als ich die Frauen dazu kennenlernte.
Und noch einen, wegen den Reaktionen von Geschäftpartnern, als ich plötzlich fristlos den Job schmiss (schmeissen musste).
Deswegen habe ich wohl auch eine andere Erklärung dafür, warum unsere Jungs, ob groß oder klein, sich in virtuelle Spiele – welche auch immer – verziehen: hier bin ich Mann, hier darf ich´s sein.
Aber es wird nicht nur „virtuell gespielt“: ein Kollege, Geschäftspartner, Chef usw., der eine Frau „mit sehr hohen Ansprüchen an ihre Gleichberechtigung“…. zu Hause hat, läßt dann im Job oft sehr den Mann raus.
Dass ich mich auch immer wieder von diesen „Schocks“ erholen kann, dafür sorgt seit 26 Jahren mein Mann und meine Kinder.
Wünsche allseits einen schönen Tag
Renate