Die deutschen Frauen scheinen sich in den letzten 25 Jahren sehr problematisch entwickelt zu haben – oder zumindest die Schwangerschaften der deutschen Frauen. Beim Lesen der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblatts bin ich fast vom Stuhl gefallen:
In 2008 kamen 31% der Kinder in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt!
Vor 25 Jahren lang der prozentuale Anteil von Schnittentbindungen noch im einstelligen Bereich. Was stimmt denn da nicht? – Sind die deutschen Frauen das Problem oder vielleicht doch unser Gesundheitssystem. Wann lernen wir Menschen endlich, dass die Natur doch vieles viel, viel besser kann als wir Menschen. Muss jede 3. Schwangerschaft gleich eine Problemschwangerschaft sein?
Doc Ramadani
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 106, Heft 36, 4. September 2009, Seite A 1694
Stimmt etwas mit unseren Frauen nicht?,
Mmh, ist Doc Ramadani Papa? Die durchschnittliche Größe und das Gewicht der Babys (besonders die Größe des Kopfes) haben sich aufgrund der sich stets verbesserten Ernährung, Hygiene und Medizin in Deutschland und anderen Industrienationen stark vergrößert. Soll heißen: Die Kinder passen einfach nicht mehr durch den Geburtskanal…
Hallo Rene,
ja, ich bin Papa: zweifach – Niklas ist 6 und Hannah ist 3. Beide sind auf natürlichem Weg auf die Welt gekommen.
Wie sich die Kopfgröße der Neugeborenen in den letzten 20 Jahren entwickelt hat, müsste ich nachlesen, aber ich denke, dass das nicht der alleinige Grund sein kann. Gestern war eine Schwangere bei mir, die lernen wollte, sich in Trance auf die Geburt vorzubereiten. Sie hat sich über die beiden Kliniken in Ihrem Heimatort informiert und sich die Kreißsäle der Kliniken angesehen. Die eine Klinik hat eine Kaiserschnittrate von 9%, die andere eine von 32% – bei nahezu gleicher Geburtenanzahl. Ist das nicht merkwürdig.
Das Deutsche Ärzteblatt vermutet übrigens auch ganz andere Gründe: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33174
Doc Ramadani
Hallo Doc Ramadani,
vielen Dank für dein Feedback!
Ja, du hast Recht. Gründe gibt es sicher wesentlich mehr. Auch könnte die Angst der Frauen vor der Geburt eine Rolle spielen, oder halt der von dir erwähnte Promi-Faktor (vielen Dank für den Link! :o). Vielleicht auch die „Profitgier“ mancher Ärzte. Who knows?
Ich wünsche dir weiterin viel Erfolg und alles Gute! :o)
Gruß
Rene
Hallo Rene,
ob ich recht habe, weiß ich nicht, aber ich finde es etwas kritisch, den deutschen Frauen anzudichten, dass sie reihenweise Problemschwangerschaften hinlegen würden. Ich könnte mir durchaus auch vorstellen, dass unser (Krankheits-)System da etliches dauzutut. Ich will hier aber auf keinen Fall den Segen, den uns die moderne Entbindungsmedizin gebracht hat, in Frage stellen. Vielmehr frage ich mich, warum in Deutschland so viel mehr Schnittentbindungen vorgenommen werden, wie in anderen Industrienationen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es an den deutschen Frauen liegt.
Doc Ramadani
Folgenden Kommentar habe ich per eMail erhalten:
Guten Morgen Marco,
eine einzige Frau hat etwas halbherzig dagegen geschrieben. Jetzt bin ich fast deiner Meinung: Stimmt etwas mit unseren Frauen nicht?
Allerdings noch immer nicht in bezug auf die Problematik bei den Entbindungen, sondern eher wegen der fehlenden Resonanz!!!!! Was ist nur mit diesen jungen Frauen von heute los?
Was deinen Beitrag selbst anbelangt, so widersprichst du dir mit deiner Aussage selbst: „Vielmehr frage ich mich, warum in Deutschland so viel mehr Schnittentbindungen vorgenommen werden, wie in anderen Industrienationen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es an den deutschen Frauen liegt.“
Also hätte deine Überschrift „Stimmt etwas mit unseren Gynäkologen nicht?“ heißen sollen. Zumindest hätte dann doch der eine oder andere Kollege dagegen geschrieben. 🙂
Liebe Grüße
Christl
hallo,
ich musste drei kinder kriegen, um die perfekte geburt zu erleben.
die ersten beiden habe ich noch ambulant in der klinik bekommen. ich erinnere mich noch wie mir im vorbereitungskurs gesagt wurde, wenn die hebamme und der arzt sich widersprechen, hör immer auf die hebamme und das habe ich auch getan. so sagte ein arzt mittags „das wird heute nichts mehr“ und die hebamme, die hereinkam, als der weißkittel (ups) den raum verließ meinte „dann woll’n wir mal, in einer stunde ist der wurm da“. wer recht behalten hat? die hebamme.
das dritte weigerte ich mich zu bekommen, „ich gehe in keine klinik mehr, dann muss das baby halt drinnen bleiben“ , smile. gottseidank tauchte wieder eine kompetente hebamme auf, die sagte, hey, dann krieg das kind doch zuhause. es fiel mir sowas von „wie die schuppen aus den haaren“. als ich dann auch noch die möglichkeit offeriert bekam das ganze in meiner kuscheligen warmen badewanne zu erleben, habe ich mich gefragt, warum um alles in der welt zu wenig davon propagiert wird.
ok, heut gäbs das internet, aber vor 16 jahren gabs den gynäkologen (und die hebamme wenn man glück hatte). einen arzt zu finden, der mir nicht von vorneherein alles verbot war schon schwierig, ich bin berufsreiter und wollte halt ganz normal arbeiten.
woran liegts?
angst? die ärzte vor der möglichkeit, etwas unterlassen zu haben und damit für schaden aufzukommen
die frauen, weil so viel dummes gelaber über geburten kursiert, denn wer hat schon im gebärenden alter die reife sich souverän gegen einen arzt zu stellen
kontrollsucht? was die an meinem dicken bauch noch für geräte angebracht haben um alles zu überwachen und was nur unangenehm bis unerträglich war… und vollkommen überflüssig
geld? was kostet eigentlich eine schnittentbindung?????
mir fiele sicher noch das ein oder andere ein. ich wollte man würde die frauen beim kinderkriegen wieder unter sich lassen, wär sicher schon eine echte erfolgsmassnahme.
liebe grüße, jamie
ach ja, ich glaube, dass geboren werden ein wichtiger schritt ist, der dem neuen mensch da einfach so genommen wird, ich finds einfach nur ***** einem kind diese chance zu nehmen.
ist ja der erste richtig derbe aggressive akt im leben, etwas in angriff nehmen, nämlich sein leben. aber ein aggressionsproblem haben wir ja auch, also schütten wir das kind mit dem bade aus
Ich kann da nur aus der Schweiz berichten: Gynäkologen die Privatpatienten haben sind sicher ein wichtiges Glied in der Kette die Kaiserschnitte fördern. es ist ganz einfach: man verdient viel mehr und das Risiko für Frau und Kind scheinen im erträglichen Rahmen zu sein. Dazu kommt, dass die Geburtstermine planbar werden, es ist doch ärgerlich, wenn der Arzt aus der Oper, zu einer Geburt gerufen werden muss! Zum Glück denken nicht alle Ärzte so, aber immer mehr!
Hallo Marco,
habe meinen Sohn (einziges Kind) zuhause auf die Welt gebracht. Ganz bewußt und mit einer sehr kompetente Hebamme,
für die es kein Problem war, eine „Erstgebärende“ zu betreuen. In 6 Stunden war Daniel auf der Welt, ohne Komplikationen.
Mein Sohn wird jetzt 12 Jahre alt. Hatte aber so einige Komentare meiner lieben Mitmenschen erleben dürfen.
z.B.wie ich so unverantwortlich handeln könnte. Ich war mir vollkommen sicher das Richtige zu tun.
Kann es jeder Frau empfehlen -vorausgesetzt der Vater des Kindes steht dahinter,die Hebamme und das sich die
Frau und dem ungeborenen Kind vertraut.
Grüße Monika