
Wie redest Du über Deinen Partner, wenn Du flirtest?
Auf der Seite „Forschung erleben“, einem Projekt der Lehrstühle für Sozialpsychologie der Uni Mannheim, bin ich über eine sehr interessante Studie gestolpert. Ein Forscherteam um Prof. John E. Lydon von der McGill Universität in Montreal, hat sich mit der Frage beschäftigt, inwieweit sich eine attraktive Beziehungsalternative auf die Art und Weise über seinen Partner zu denken auswirkt.
Konkret haben Lydon und Kollegen ahnungslose Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen im Wartezimmer von sehr attraktiven, gegengeschlechtlichen Exemplaren der Gattung Menschen angraben lassen. Danach wurden die Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen schriftlich über ihre aktuelle Beziehung befragt.
Das Ergebnis: Männliche Studienteilnehmer neigten eher dazu, Ihre aktuelle Beziehungspartnerin in etwas trüberem Licht zu sehen, wenn Sie vorher professionell angemacht wurden. Frauen waren mit ihren aktuellen Beziehungspartnern eher nachsichtiger, wenn sie vorher von einem professionellen Verführer umworben wurden.
Lydon und seine Kollegen erklären es sich das so: für Frauen war es entwicklungsgeschichtlich wohl von Vorteil, sich in langfristigen Beziehungen zu erleben, in denen sie materielle und emotionale Unterstützung erfahren können. Weiter würden sich Frauen mehr durch ihre Beziehung definieren als Männer. Und eine Bedrohung der Beziehung werde dadurch zu einer Bedrohung für sie selbst. Wenn die Beziehung von außen bedroht werde, so neigen Frauen eher dazu die Beziehung zu beschützen. Männern würden dieses Verhalten nicht aufweisen. Tröstlich bleibt wohl letztlich, dass Männer dieses Verhalten lernen könnten und dann genau wie ihre Beziehungspartnerinnen die Beziehung beschützen würden.
Na dann, beobachtet einmal wie Ihr Euch beim nächsten Flirt über Euren Beziehungspartner äußert.
Viel Spass beim Anmachen-lassen,
Doc Ramadani
moin marco,
da regt sich die diversity-frau in mir: und was sagt prof. lydon zu gleichgeschlechtlichen paaren? – die große lücke in der psycho-soziologischen forschung?! diskriminierung findet man überall. auch in klügen köpfen.
…aber wir sind’s ja gewohnt, spricht die resignation mit dem sanftmut unisono…
liebste grüße, katja